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Die Zahl der geflüchteten Sklaven nahm vor allem 1712 zu, als der französische Freibeuter Jacques Cassard bei seinem zweiten, diesmal erfolgreichen Versuch, Suriname angegriffen hatte. Die Kolonisten hatten während des Angriffes, als sie von den Plantagen nach Paramaribo geeilt waren um das Land zu verteidigen, viele Sklaven in das Hinterland geschickt.
Hierdurch sollte verhindert werden, daß die Sklaven bei einer Brandschatzung in französische Hände fallen konnten. Dies hatte jedoch zur Folge, dass viele die Freiheit im Busch der Sklaverei auf den Plantagen vorzogen und nicht mehr zurückkehrten.

Ab 1717 durfte jeder Kolonist auf eigene Rechnung Strafexpeditionen unternehmen und Jagd auf geflüchtete Sklaven machen. Die Prämien für lebend- oder tot zurückgebrachte Sklaven (abgehackte Hand) wurden in dieser Zeit durch das Gouvernement erhöht. Für das Entdecken eines Maroon-Dorfes betrug z. B. die ausgelobte Prämie 600 Gulden.
Oftmals wurden Bluthunde eingesetzt.

 

Cimarrón
(plural: Cimarrones)

bezeichnet im lateinamerikanischen Spanisch allgemein ein "wildes Tier", wird jedoch in erster Linie für ein entlaufenes Haustier verwendet (auch als Adjektiv gebräuchlich):
Im Gran Chaco, der Pampa und in Patagonien spricht man von Cimarrones wenn verwilderte Rinder (ganado cimarron) und Pferde (caballos cimarrones) gemeint sind.

Im Zusammenhang mit der Sklaverei wurde dieser Begriff als Negro Cimarrón auf entlaufene Sklaven (afrikanischer Herkunft) angewendet, die rechtlich den Haustieren gleichgestellt waren.

Die englische Bezeichnung Maroon ist aus dem Spanischen abgeleitet.

 

Schon im 17. Jahrhundert flüchteten Menschen der ersten Sklaven-Generationen von den Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen der damals zwischen Holländern, Briten und Franzosen umkämpften Küstenregionen der heutigen Guyanas.
Andere sprangen gleich bei Ankunft der Menschenfrachter ins Meer und flüchteten in die Wälder, um der drohenden Sklaverei zu entgehen.

 

 

Die Maroons:
die ersten freien Afrikaner in der Neuen Welt

Die Westafrikaner fanden sich in Sprachgruppen zusammen und errichteten im Hinterland verborgene Dörfer. Bis 1760 hatten sie Clans gebildet, revoltierten gegen die Kolonialherren und zwangen sie zu Friedensverträgen.

In der Abgeschiedenheit bewahrten sie afrikanische Traditionen wie Schamanismus, Pflanzenheilkunde, Trommel- und Tanzriten und entwickelten ihre eigenen Sprachen.

Heute bilden sie die größten traditionell afrikanischen Gesellschaften außerhalb Afrikas und 22 % der Bewohner Surinames.
Der größte Clan namens Saramacca siedelt am Mittel- und Oberlauf des Suriname:

Die Saramaccaner, oder Saamaka ist die älteste Gemeinschaft geflüchteter, ehemals aus Afrika nach Suriname verfrachteter Sklaven. Sie ist die größte im Stammesverband lebende Marron-Gemeinschaft im Buschland.

Die Maroons von Suriname (Schreibweise in der ehemaligen niederländischen Kolonie: Marrons) sind Nachkommen von geflohenen Sklaven. Sie stammen ursprünglich überwiegend aus den heutigen Ländern Ghana, Togo und Angola.  

 

Die Maroons lebten und leben nach wie vor Seite an Seite mit den indigenen Einwohnern des Landes. Im Landesinneren bilden sie verschiedene Gemeinschaften und sind stammesmäßig organisiert.