
Religion
Die vielfältigen Religionen und Mischformen wiederspiegeln die multikulturelle Gesellschaft Surinames. Gemäß der letzten Volkszählung vom Jahr 2012 sind 48% der Bevölkerung Christen, gefolgt von Hindus (22%) und Moslems (14%). Und dann gibt es noch die traditionelle afro-surinamesische Religion des Winti, ein animistischer Kult, ähnlich dem Voodoo (Haiti) und dem Santeria auf Kuba oder dem Candomble in Brasilien (wobei letzteres mit katholischen Einflüssen vermischt ist). Fast 20% der Bevölkerung Surinames praktizieren den Winti-Glauben:
Winti Als die afrikanischen Sklaven während der transatlantischen Sklaverei nach Suriname gebracht wurden, reisten ihre Winti (Geister) mit ihnen. Auf den Plantagen wurden die verschiedenen Elemente verschmolzen und neue Elemente hinzugefügt. So entstand der typisch surinamesische Winti-Glaube, eine Mischung aus verschiedenen Stämmen, die in der Sklaverei zusammengebracht (gezwungen) wurden. Die europäischen Plantagenbesitzer interessierten sich zunächst nicht für den Glauben der Sklaven. Winti wurde lange Zeit geduldet. Erst mit der gezielten Missionierung und der Sklaven-Abschaffung 1863 in Suriname wurden die afrikanischen Glaubenspraktiken von der Regierung bekämpft:
Winti haben immer gutartige (bun-sey) und böse (ogri-sey) Seiten. Wenn ein Kind geboren wird, gibt es männliche und weibliche Winti, die die spirituelle Verantwortung für das Baby übernehmen. Wenn der Winti jemanden in Besitz nimmt, der während einer rituellen Aktion in Trance geraten ist, spricht diese Person in Kromanti (Kromanti Tongo):
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